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Christina Albig

Alles über Trauma und warum es dich betrifft

Warum haben Gesprächstherapien Erfolgsgrenzen?
Warum können Menschen sich scheinbar nicht von ihren Problemen lösen und laufen doch immer wieder die gleichen (destruktiven) Pfade?
Warum gelingt es dir nicht, deine Träume umzusetzen?
Warum erreichst du deine Ziele nicht?
Warum wiederholen sich die Probleme in deinem Leben immer wieder?

Die Antwort darauf liefert das Trauma. So viele Menschen fühlen, dass sie mit angezogener Handbremse leben. Sie wollen soviel mehr und werden doch immer wieder aufgehalten von ihrem Alltagstrott. Sie haben eine Vision, sind auf dem Weg dorthin und auf einmal werden sie wie von einem unsichtbaren Band zurück geschleudert in ihr altes Leben, in alte Muster, in ihre gewohnten Glaubenssätze.

Das Verständnis von Trauma ist der Schlüssel zu einem freien Leben. Frei von destruktiven Gedanken, frei von persönlichen Grenzen und frei von Unsicherheit, Angst und Zweifel.

Deswegen nehme ich dich mit auf eine Reise, die für mich von ein paar Jahren begonnen hat. Traumaheilung ist nicht offensichtlich. Sie geschieht in der Verlangsamung. Manchmal ist es sehr schmerzhaft und fühlt sich an, als hätte man einen kleinen Schritt vorwärts gemacht und dafür 3 Schritte zurück. Dennoch ist es die nachhaltigste und effektivste Methode, um unsere Probleme zu lösen. Es wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, wenn du dein Trauma integrierst und dein Nervensystem sich wieder selbst regulieren darf.

Doch was ist Trauma nun und warum betrifft es auch dich? Du hast doch gar kein schlimmes Erlebnis oder einen Unfall gehabt?

Trauma ist nicht das, was uns passiert, sondern das, was es mit uns macht.

Definition von Trauma

Der Begriff Trauma stammt aus dem Griechischen und bedeutet Wunde. Beim Trauma handelt es sich um eine innere Verletzung. Es ist eine psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis oder eine Serie von Ereignissen, die das normale Stressbewältigungssystem eines Individuums überfordern.

Diese Ereignisse können physischer, emotionaler oder psychischer Natur sein. Sie können dazu führen, dass eine Person starke und oft langanhaltende emotionale, körperliche und psychische Symptome erlebt. Traumata treten nicht nur als einzelnes Ereignis auf. Es gibt auch komplexe Traumata, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Wie eine körperliche Verletzung Zeit braucht, um zu verheilen, ist das Trauma eine Verletzung der Seele, die ebenfalls Zeit braucht, um zu heilen.

Offensichtliche Traumata sind von Soldaten, Flüchtlingen und Opfern von Gewaltverbrechen oder Unfallopfern bekannt.

Tückisch sind die versteckten Traumata. Oft haben Betroffene keine Ahnung, dass vieles, was ihnen im Leben passiert, mit einem Trauma zusammenhängen kann. Erlebnisse der Kindheit werden als gegeben hingenommen, ohne zu merken, welche langfristigen Auswirkungen diese auf das System und somit alle Lebensbereiche haben.

Traumata können von Vorfahren epigenetisch übertragen werden. Die Personen haben Probleme, möglicherweise Ängste, die nicht zur eigenen Biografie passen wollen. Manchmal hören wir von Familien, in denen sich Schicksale wie schwere Krankheiten oder Suizid über mehrere Generationen wiederholen.

Gabor Maté beschreibt Trauma als eine tiefgreifende, weitreichende Reaktion auf überwältigende Erfahrungen, die das Individuum unfähig machen, die vollständige Realität dieser Erfahrungen zu integrieren. Maté betont, dass das Trauma nicht nur das Ereignis selbst ist, sondern vielmehr die Auswirkungen dieses Ereignisses auf die Psyche und den Körper des Individuums. Er definiert Trauma als eine subjektive Erfahrung. Es wird nicht durch die Schwere des Ereignisses bestimmt, sondern durch die individuelle Reaktion darauf. Was für eine Person traumatisch sein kann, muss nicht zwangsläufig traumatische Auswirkungen für eine haben.

Peter Levine beschreibt Trauma als eine Überladung des Nervensystems. Traumatische Ereignisse setzen eine enorme Energie im Körper frei, die nicht vollständig verarbeitet oder entladen wird. Laut Levine reagieren Menschen auf traumatische Ereignisse ähnlich wie Tiere mit instinktiven Reaktionen wie Flucht, Kampf oder Erstarren. Wenn diese Reaktionen unvollständig bleiben, können sie zu traumatischen Symptomen führen.

Bessel van der Kolk betont, dass Trauma nicht nur eine psychische, sondern auch eine körperliche Erfahrung ist. Er erklärt, dass traumatische Erlebnisse tief im Körper und Gehirn verankert sind und dass der Körper oft die Spuren von Trauma in Form von Spannungen, Schmerzen und anderen physischen Symptomen trägt.

Symptome von Trauma

Die Reaktion auf ein Trauma ist von Person zu Person unterschiedlich. Sie kann Flashbacks, Albträume, Vermeidung von Auslösern, übermäßige Schreckreaktionen, Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen und weitere Symptome umfassen.

Hier ist eine Übersicht über mögliche Trauma-Folgeerscheinungen. Oft werden diese getrennt betrachtet und nicht in Verbindung mit dem traumatischen Erlebnis gebracht, weil sie häufig nicht direkt in Zusammenhang mit diesem traumatisierenden Erlebnis in Erscheinung treten.

  • Körperliche Erregungszustände, z.B.
  • schnellerer Herzschlag
  • schneller, flacher Atem
  • Schweißausbruch
  • Unangenehmes Kribbeln
  • Körperliches Engegefühl, Einschränkung der Wahrnehmung
  • Dissoziation und Wirklichkeitsverleugnung
  • Gefühle von Hilflosigkeit, Unbeweglichkeit und Lähmung
  • Flashbacks und Überflutung durch innere Bilder
  • Hohe Licht- und Geräuschempfindlichkeit
  • Übertriebene und ständige Hyperaktivität
  • Unangemessene emotionale Ausbrüche und Schreckreaktionen
  • Albträume und Horrorvorstellungen
  • Abrupte Stimmungsschwankungen wie Wutanfälle, häufiger Zorn oder Weinen
  • Schamgefühle und mangelndes Selbstwertgefühl
  • Hohe Stressanfälligkeit und fehlende Entspannungsfähigkeit
  • Schlafstörungen, Panikattacken und Angstzustände
  • Innere Leere oder Abwesenheit
  • Vermeidungsverhalten, z.B. Vermeiden von Erinnerungen, Menschen, Orten, Momenten, Aktivitäten, Sex, etc.
  • Hohe Unfallgefährdung, Selbstverletzung oder Selbstverstümmelung
  • Suchtverhalten wie Essen, Trinken, Rauchen, Drogen, Sport, Arbeit, Sex
  • Gedächtnisverlust oder Vergesslichkeit
  • Bindungs- und Liebesunfähigkeit, Einschränkung emotionaler Ausdrucksfähigkeit
  • Angst vor dem Tod, Verlust von Lebenssinn, innere Leere
  • Übermäßige Schüchternheit, Unfähigkeit zur Übernahme von Verantwortung
  • Chronische Müdigkeit oder sehr geringe körperliche Energie
  • Immun-Krankheiten
  • Psychosomatische Krankheiten
  • Depressionen, Gefühle tiefer Sinnlosigkeit, Entfremdung und Isolation
  • Lebens-, Planungs-, Alltagsuntüchtigkeit
  • Reinszenierung traumatischer Erfahrungen

Arten von Trauma

Es gibt verschiedene Arten von Trauma. Unterschieden werden unter anderem das biografische Trauma, das System- oder Kollektiv-Trauma, das transgenerationale Trauma, das Geburtstrauma und das Bindungs- bzw. Entwicklungstrauma.

Biografisches Trauma

Beim biografischen Trauma handelt es sich um Erlebnisse, die das Selbstbild und die Beziehung zu anderen nachhaltig beeinträchtigen. Es handelt sich um oft schwerwiegende emotionale und psychologische Reaktionen auf extrem stressige Ereignisse, die das Leben eines Menschen maßgeblich beeinflussen. Solche Traumatisierungserlebnisse können von physischer und emotionaler Misshandlung bis hin zu Naturkatastrophen und Kriegserfahrungen reichen.

Zum biografischen Trauma zählt auch das Bindungs- und Entwicklungstrauma.

Das Entwicklungstrauma umfasst tiefgreifende psychische und emotionale Verletzungen, die durch anhaltende oder wiederholte negative Erfahrungen in der Kindheit und Jugend entstehen. Diese Erfahrungen können physische, emotionale oder sexuelle Misshandlung, Vernachlässigung, häusliche Gewalt, emotionale Vernachlässigung oder instabile, chaotische Lebensumstände sein. Entwicklungstrauma unterscheidet sich von einem einmaligen traumatischen Ereignis durch seine chronische Natur und die Tatsache, dass es während kritischer Entwicklungsphasen auftritt.

Beim Bindungstrauma handelt es sich um die psychischen und emotionalen Verletzungen, die durch unsichere, instabile oder gestörte Bindungen in frühen Lebensphasen entstehen. Diese Bindungserfahrungen finden meistens zu den primären Bezugspersonen statt und können tiefgreifende Auswirkungen auf die emotionale Entwicklung und die Fähigkeit, gesunde Beziehungen im späteren Leben zu führen, haben.

Ein weiteres biografisches Trauma ist das Geburtstrauma. Es bezeichnet die physischen und psychischen Verletzungen, die während der Geburt sowohl beim Neugeborenen als auch bei der Mutter auftreten können.

Dauerstress kann zu einem Ungleichgewicht des Nervensystems und langfristig zu Symptomen von Trauma führen. Burnout und Depression können als Trauma Folgeerscheinungen auftreten. Ebenso ist Stress nachgewiesenermaßen eine der Hauptursachen für körperliche Krankheiten. 99% der Krankheiten entstehen durch schädliche Signale aus der Umwelt der Zelle, die zu Fehlern führen. Schädliche Signale können sein: körperliche Traumata, die beispielsweise durch Unfälle entstehen. Aber auch psychische Traumata, die unser Körper und Geist abspeichern. Sie beeinflussen unseren Stoffwechsel und können auf lange Sicht zur Krankheit führen.

Wenn der Körper die ganze Zeit in einer Trauma-Reaktion stecken bleibt, kann dies schwere Krankheiten zur Folge haben.

Transgenerationales Trauma

Transgenerationales Trauma ist die Weitergabe von traumatischen Erfahrungen und deren Auswirkungen von einer Generation auf die nächste. Es ist der emotionale und psychologische Schmerz über Generationen hinweg, der durch massive Gruppen-Traumata wie Völkermorde, Krieg und koloniale Unterdrückung verursacht wird. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass diese epigenetisch und verhaltensbedingt weitergegeben werden. Traumatische Erlebnisse können die Genexpression beeinflussen. Diese Veränderungen können an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Dadurch wird deren Stressreaktion und psychische Gesundheit beeinflusst.

Kollektives/Systemtrauma

Das Kollektive Trauma bezieht sich auf traumatische Erfahrungen, die eine ganze Gruppe, Gemeinschaft oder Gesellschaft betreffen und oft tiefgreifende und lang anhaltende Auswirkungen auf die soziale Struktur und das kollektive Bewusstsein haben. Solche Traumata können durch Naturkatastrophen, Kriege, Genozide, wirtschaftliche Krisen oder systematische Unterdrückung verursacht werden.

Methoden zur Arbeit mit Trauma

All die beschriebenen Symptome werden häufig mit Medikamenten bekämpft bzw. in Gesprächstherapien versucht zu verbessern.

Die Traumaforschung hat jedoch herausgefunden, dass die Linderung durch Trauma ausgelöstes Leid am effektivsten durch körperorientierte Methoden geschieht. Die Auswirkungen auf unser Leben basieren auf automatisch ausgelösten Traumareaktionen unseres Körpers.

Medikamente führen dazu, dass die Symptome unterdrückt werden. Aber eine Lösung der körperlichen Reaktionen können sie nicht bewirken.

Traumaheilung erfolgt über die Integration der automatischen Reaktionen und eine Neuverhandlung über das traumatische Ereignis. Indem die Körperreaktionen eine neue Bewertung bekommen, sind sie nicht mehr so überwältigend für den Erlebenden und er kann sie bewusst erleben, ohne durch sie in den Zustand der völligen Überforderung zu geraten.

Hier sind einige Methoden zur Arbeit mit Trauma:

  • Somatic Experiencing (SE) von Peter A. Levine ist ein körperorientierter Ansatz zur Heilung von Traumata und anderer Belastungsstörungen.
  • NeuroAffective Relational Model (NARM) für Bindungs-, Beziehungs- und Entwicklungstraumata.
  • Eye Movement Desensizitation and Reprocessing (EMDR) beinhaltet die Verwendung von bilateraler Stimulation, oft durch Augenbewegungen, um belastende Erinnerungen zu verarbeiten.
  • Compassionate Inquiry ist ein von Dr. Gabor Maté entwickelter psychotherapeutischer Ansatz, der zeigt, was unter dem Erscheinungsbild liegt, das wir der Welt präsentieren. Dadurch können die Klienten die unbewusste Dynamik erkennen, die ihr Leben bestimmt, und wie sie sich von ihr befreien können.
  • Emotional Freedom Technique (EFT) ist eine alternative Behandlung für körperliche Schmerzen und emotionalen Stress.
  • Die Polyvagal-Theorie arbeitet mit dem Wissen, dass spielerische Erregung und restaurative Hingabe einen einzigartigen Einfluss auf das Nervensystem haben.

Meine Methode

Ich selbst verbinde in meinem Coaching die körperorientierten Methoden NeuroEmbodied Soul Centering® mit dem Traumadialog sowie die Bewusstseinscoaching-Methode MindCleanse von Julia Bleser. Ich arbeite mit Erkenntnissen aus der Epigenetik und verwende Elemente aus dem Yoga, um das Nervensystem meiner Klienten zu regulieren.

  • NeuroEmbodied Soul Centering® (NESC) ist eine körperorientierte Coaching-Methode, die dir dabei hilft, den Zustand deines autonomen Nervensystems in Balance zu bringen. So erzielst du tiefgründige und nachhaltige Veränderungen in allen Bereichen deines Lebens. Dabei kommen Tools und Techniken aus Neurowissenschaften, Psychologie, Embodiment, somatischen Methoden und Bewusstseinsarbeit zum Einsatz.
  • Traumadialog® ist eine interdisziplinäre Methode in der Arbeit mit individuellem, transgenerationalem und kollektivem Trauma. Es gibt Trauma eine gemeinsame Sprache, in der sich Menschen verständigen und begegnen können. Es beruht auf den Prinzipien von Achtsamkeit, Zuhören, Präsenz, Respekt, Neutralität, Authentizität und Selbstwahrnehmung. Es unterstützt Menschen auf einer kognitiven, emotionalen und körperlichen Ebene, blockierende Traumaerfahrungen in unterstützende Ressourcen und Kompetenzen zu transformieren.
  • MindCleanse® ist eine Methode der integrativen Psychologie und energetischen Mind-Body-Medizin zur Förderung der ganzheitlichen Gesundheit. Durch die Arbeit mit unterbewussten und bewussten Vorgängen werden belastende Informationen wirksam korrigiert und nachhaltig verändert.
  • Epigenetik ist eine sehr junge Wissenschaft, die deutlich macht, dass wir auf die Prozesse in unserem Körper bedeutenden Einfluss nehmen können durch unsere Gedanken und Gefühle, unsere Ernährung, Bewegung, Schlaf und unseren gesamten Lebensstil.
  • Elemente aus dem Yoga wie Pranayama (Atemlenkung) und Meditation wirken entspannend und regulierend auf das Nervensystem.

Ich schaffe mit meinen Klienten einen wertfreien Raum, in dem sie sich selbst erfahren können. In dem sie sich von den äußeren und inneren Blockaden befreien können, die sie davon abhalten, ihr Leben unabhängig zu leben. In dem sie erleben können, wie es ist, bei sich selbst zu sein. Dies können sie Stück für Stück in ihren Alltag integrieren. So laufen sie nicht mehr fremdgesteuert durch ihr Leben, sondern erlangen ihre Selbstbestimmtheit und Selbstwirksamkeit zurück. Dadurch machen sie die Erfahrung, dass sie das Leben genießen können und nicht den äußeren Umständen ihres Lebens ausgeliefert sind.

Trauma ist für mich die verborgene Erkrankung der Gesellschaft. Es betrifft uns und unsere Mitmenschen und begegnet uns in allen Lebensbereichen. Das Bewusstsein für Trauma hat das Potential, unsere Gesellschaft zu befreien von vielen Problemen, die wir uns selbst machen.

Über Traumaintegration können wir die Probleme in allen Lebensbereichen erleichtern: Privat, Beruflich und Gesundheitlich.

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